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Johann Simon Genten, Aachen
25. Januar 2016

Deutlich besser als ihr Ruf – die gesetzliche Rente!

Berechnungen des Bundesverbandes der Rentenberater e.V. nun auch vom ARD Magazin „PlusMinus“ bestätigt
 
In der ARD-Sendung "Plusminus" wurde Mittwochabend vorgerechnet, dass die gesetzliche Rente derzeit eine Rendite von drei Prozent erbringt – deutlich mehr als viele andere Geldanlagen. Ihrem Ruf hat das nicht genutzt – die gesetzliche Rente gilt weiter als „altmodisch“, besonders bei jungen Menschen.
Eine Schieflage, auf die der Bundesverband der Rentenberater e.V. schon in einer ganzen Reihe von früheren Pressemitteilungen hingewiesen hat.
„Die Bundesregierung hat mit Riesterrente und anderen kapitalgedeckten Produkten auf das falsche Pferd gesetzt“, sagt Marina Herbrich, die Präsidentin des Bundesverbandes der Rentenberater e.V. „Die bisher beworbenen Konzepte, man kann das gar nicht deutlich genug sagen, nützen vor allem der privaten Versicherungswirtschaft, den großen Konzernen.“, sagt Herbrich. „Und Mini-Verträge, mit denen Versicherte zumindest ihre staatlichen Zulagen sichern könnten, werden von vielen Versicherungen nach wie vor gar nicht angeboten.“
Auch der Verbraucherschützer Axel Kleinlein vom Bund der Versicherten ging in der ARD davon aus, dass Finanzindustrie, Banken und Versicherungen viel unternommen hätten, um den Ruf der gesetzlichen Rentenversicherung zu diskreditieren.
Der Bundesverband der Rentenberater e.V. setzt sich schon lange intensiv für Ausbau und Stärkung der gesetzlichen Rente und der betrieblichen Altersversorgung ein. „Was wir jetzt wirklich dringend brauchen, ist eine Öffnung der gesetzlichen Rente für weitere Berufsgruppen. Auch ein gemeinsames System für Angestellte und Beamte sollte nicht länger tabuisiert werden. In Österreich hat die Umstellung auf ein System für alle sehr gut funktioniert.“, sagte Herbrich am Donnerstag.
„Wir müssen wieder klarmachen, wie stark die Solidarsysteme Rente und Betriebsrente sein können. Wenn sich die verantwortlichen Politiker selbstbewusst und offensiv für die Förderung dieser beiden Säulen einsetzen, dann können wir Altersarmut eindämmen und den Menschen das Vertrauen in die Rente wiedergeben.“, so Marina Herbrich, die Präsidentin des Bundesverbands der Rentenberater e.V.
Pressemitteilung des Bundesverbandes der Rentenberater v.  22.01.2016
EineAnmerkung von mir: Ob und in welchem Maße eine Pflichtversicherung etwa für Selbstständige oder freiwillige Beitragszahlungen für verschiedene Personengruppen oder Nachzahlungen in die gesetzliche Rente möglich und sinnvoll sind, kann nur unter Einbeziehung der persönlichen Situation, insbesondere des Versicherungsverlaufes entschieden werden.