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Johann Simon Genten, Aachen
8. Mai 2013

Altersarmut: Bundesverband der Rentenberater fordert Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung

Pressemitteilung, Köln, 07.05.2013
Kein Geld – kein Plan! „Der ‚Generation Altersarmut‘ kann nur noch die Stärkung der gesetzlichen Rente helfen“, sagt der Präsident des Bundesverbands der Rentenberater e.V..
Eine aktuelle Studie zeigt: Die Jahrgänge ´85 bis ´95 haben kaum was übrig für die Altersvorsorge 90 % der Menschen zwischen 17 und 27 finden, dass sie zu wenig für ihr Alter zurücklegen – aber nur 38 % treffen regelmäßig Vorsorge über die gesetzliche Rentenversicherung hinaus. Während junge Akademiker oft hoffen, dass sich ihre Qualifikationen später noch auszahlen werden, sind viele Jugendliche mit niedrigeren oder gar keinen Abschlüssen oft kaum in der Lage, für das Alter zu sparen. 42 Prozent der Jugendlichen, die nichts zusätzlich zurücklegen, gaben an, sie hätten kein Geld dafür übrig. Das sind zentrale Ergebnisse einer aktuellen Studie für die das Meinungsforschungsinstitut TNS infratest 2.500 Personen zwischen 17 und 27 befragt hat.

„Das ist ein Desaster“, sagt Martin Reißig, der Präsident des Bundesverbands der Rentenberater e.V., „da steuert eine ganze Generation sehenden Auges in die Altersarmut. Und es zeigt vor allem, dass die einseitige Stärkung der privaten Vorsorgemodelle, die die Bundesregierungen seit Jahren fährt, vollkommen sinnlos ist.“
Der Bundesverband der Rentenberater e.V. fordert von der Politik schon seit langem eine stärkere Konzentration auf die gesetzliche Rente als geeignetes Instrument gegen Altersarmut.
„Anstatt weiter immer neue Rentenprodukte zu erfinden und zu bewerben, sollten Politiker endlich begreifen, dass wir mit der gesetzlichen Rente ein System haben, dass schon jetzt gut funktioniert und um ein Vielfaches besser werden könnte, wenn es besser ausgestattet würde.“, so Reißig weiter.
Die Zurückhaltung der Jugendlichen beim Thema Altersvorsorge hat – laut Studie – neben fehlenden finanziellen Mitteln, noch weitere Gründe. Zum einen habe die Finanzkrise das Vertrauen in Banken und Versicherungen schwer beschädigt, Zum anderen wüssten viele Jugendliche nicht gut über finanzielle Dinge Bescheid. Rund die Hälfte habe zwar angegeben, sich in Finanzfragen ausreichend informiert zu sehen. Aber die meisten konnten Begriffe wie "betriebliche Altersvorsorge" und "Riesterrente" nicht erklären.
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